07.09. – 19.11.2017
Die kristalline Welt des K. G. Schmidt
Westfälische Salzwelten, Bad Sassendorf
An der Rosenau 2 | 59505 Bad Sassendorf
Öffnungszeiten Mo. – So. 9 – 17 Uhr
Telefon: +49 2921 94334-35
E-Mail: info@salzwelten.de | www.salzwelten.de
Zum 30. Todestag des 1977 nach Bad Sassendorf gezogenen Künstlers Karl Georg Schmidt erinnert das Erlebnismuseum Westfälische Salzwelten in Bad Sassendorf nun an sein Spätwerk, das maßgeblich hier entstand. K. G. Schmidt war bis zu seiner Pensionierung als Gebrauchsgrafiker, zuletzt als Art-Direktor, bei der Hoesch AG in Dortmund tätig. Zum Ende seines Berufslebens suchte das Ehepaar K. G. und Anni Schmidt in der Soester Börde nach einer Atelierwohnung und wurde in Bad Sassendorf fündig. Dort fand K. G. Schmidt optimale Bedingungen für seine künstlerischen Ambitionen vor: ein eigenes Wohnatelier und Zeit zum Malen, Zeichnen und Experimentieren. Für Künstler in der Nachkriegszeit war die radikale Abkehr der vom Nationalsozialismus propagierten gegenständlichen Kunst nahezu zwingend erforderlich. Man suchte den Anschluss an die Moderne westlicher Prägung. Zwei künstlerische Strömungen sind vorbildlich für diese Zeit zu nennen: die lyrische Abstraktion und das Informel. Mit beiden Strömungen setzte sich K. G. Schmidt bildnerisch auseinander.
Seine Bestimmung fand er jedoch letztlich in der geometrischen Abstraktion. Das akkurate Spiel mit Form, Farbe und Linie wurde zu seinem Lebensinhalt.
K. G. Schmidt arbeitete oftmals mit einer Formen- sprache, die in ihren Mustern mithin unterschiedlichste, kristalline Körper zugrunde legte – nicht zuletzt die Kuben spielten dabei eine besondere Rolle. Der Brückenschlag zwischen abstrakter Kunst, exakter Form und dem historisch-naturwissenschaftlichen Stoff „Salz“ muss daher im Spätwerk Schmidts nicht herbeikonstruiert werden – die Vielfalt seiner Materialien und Techniken findet ihren Widerhall in der Mannigfaltigkeit kristalliner Gestalten.
Die Westfälischen Salzwelten entstanden als Projekt der Regionale 2013 Südwestfalen in den Jahren 2013–2015 und wurden Anfang 2015 als Erlebnismuseum der Öffentlichkeit übergeben. Das Haus beschäftigt sich mit der Geschichte der Stoffe Salz, Sole und Moor in der Hellweg-Region sowie deren Bedeutung für die gesellschaftlichen Felder der Innovationsgeschichte und Technik, Gesundheit und Ernährung. Dabei wählt das Museum einen dezidiert interaktiv- multimedialen und szenografisch-narrativen Zugang zu seinem Gegenstand. Im Kern dieser Erzählung steht der Weg von der Salzindustrie zum Baden in Westfalen.
Die Westfälischen Salzwelten begreifen sich zudem als eine Institution, die sich mit der Geschichte und Kultur Bad Sassendorfs und seiner Umgebung in Ausstellungen und Forschung auseinandersetzt. Neben den historischen und naturwissenschaftlichen Bedeutungsebenen erfasst dies auch örtlich relevante Künstler und deren Werke.
Nach einer ersten Ausstellung über den Landschaftsmaler Albert Otto im Winter 2016/17 folgt nun mit K. G. Schmidt ein Künstler, der sich in der Bundesrepublik mit seinem Kunstverständnis dezidiert von der gegenständlichen Kunst zur Zeit des Nationalsozialismus absetzte.
7. September 2017, 19:30 Uhr
Vernissage | Hellweg Konkret: Die kristalline Welt des K. G. Schmidt
12. Oktober 2017, 19:30 Uhr
Soiree 1 + Führung | K. G. Schmidt und die Musik
Vortrag mit Musikbeispielen Christian Casdorff, Soest
22. Oktober 2017, 15:00 Uhr
Führung mit Richard Cox
31. Oktober 2017, 14:00 Uhr
Führung mit Jo Kuhn
16. November 2017, 19:30 Uhr
Soiree 2 + Führung | K. G. Schmidts Faible zur japanischen Dichtkunst
Impuls von Klaus Rogge, K. G. Schmidt-Archiv
Über Konkrete Poesie und Konkrete Kunst
Vortrag mit Bildbeispielen von Sonja-Anna Lesniak,
Literaturkommission für Westfalen, Münster
19. November 2017, 11:00 Uhr
Finnissage + Führung
Kunst ist ein Laboratorium – Eine Hommage an den Maler und Grafiker K. G. Schmidt
Impuls von Klaus Rogge, K. G. Schmidt-Archiv
Delikatesse und Akkuratesse – Zum geheimen Charme der Bilder K. G. Schmidts
Vortrag von Prof. Dr. Peter Fuchs, Soest
Ausstellungsteam
Klaus Rogge | Dr. Oliver Schmidt
Leihgeber
K. G. Schmidt Archiv, Bad Sassendorf
Förderer