17.08. – 28.09.2014
K. G. Schmidt und Weggefährten
Kunstmuseum Wilhelm-Morgner-Haus
Thomästraße 1 | 59494 Soest
Di. – Fr. 14 – 17:00 Uhr | Sa. + So. 11 – 17:00 Uhr | montags Ruhetag
Telefon: +49 2921 13524 | E-Mail: museen@soest.de | www.soest.de
Zur Ausstellung ist der Katalog I | K. G. Schmidt, Carlernst Kürten und Weggefährten erschienen. Weitere Infos dazu und Bezugsmöglichkeit finden sie hier.
Vor genau hundert Jahren wurde in Dresden der Maler und Grafiker Karl Georg Schmidt geboren. In den Nachkriegsjahren verschlug es ihn nach Westfalen. Sein künstlerischer Werdegang entwickelte sich nach dem Krieg in mehreren Phasen. Er begann zunehmend abstrakt zu arbeiten. Zunächst im Informel beheimatet, wandte er sich dann der lyrischen Abstraktion zu. Auf der Suche nach einem weiteren neuen Thema entdeckte er die abstrakte Geometrie, die zu seiner langjährigen, ihn beherrschenden Ausdrucksweise wurde. Er lotete das Zusammenspiel von Formen und Farben aus. Auf seinen Bildwerken stellt er Quadrate, Rechtecke, Kreise, Ovale, Trapeze, Rhomben und auch Parallelogramme dar. Die einzelnen Figuren streben aufeinander zu, überlagern sich und stellen sich in immer neuen Konstellationen vor, weiche und harte Formen entfalten ihre Wirkung. Karl Georg Schmidt war Mitglied diverser Künstlergruppen. Er war Gründungsmitglied des Kunstvereins Kreis Soest.
Ausgehend von geometrischen Form-Modulen schuf der Bildhauer Carlernst Kürten ab 1968 Edelstahlskulpturen, die sich vor allem durch ihre Glätte, Präzision und maßvolle Harmonie auszeichnen. Trotz der Starre des Materials bergen sie das Potential der Veränderung in sich. Nicht nur ergibt sich im Umschreiten der glänzenden Körper ein Wechselspiel von Licht und Schatten. Kürtens kleinformatige Objekte fordern auch dazu auf, selbst gestaltend Hand anzulegen. Durch Kippen und Drehen der Skulpturen oder das Reorganisieren mehrteiliger Objekte werden die Möglichkeiten des Formenspiels aktiv erfahrbar. Die Fülle der räumlichen Wirkungen erwächst dabei aus der konsequenten Vereinfachung der Form. Gegenüber Erich Lütkenhaus und K. G. Schmidt zeigt sich die produktive Auseinandersetzung und Autonomie Kürtens, geb. 1921 in Waltrop, der bis zum Tod im Jahr 2000 in seinem ländlich gelegenen Atelier wirkte.
Erich Lütkenhaus, 1924 in Hiddingsel geboren, ist Konstruktivist und Minimalist gleichermaßen. Sein Werk bedient sich weniger der Farbe als viel mehr des feinen Strichs, in Bleistiftzeichnungen und Grafiken, die fast wie Vorlagen für Baumeister erscheinen. Lütkenhaus’ Skulpturen faszinierten durch die minimalistischen Interventionen geometrischer, oft metallener „Fremdkörper“ in kubische, klare Formen natürlicher Werkstoffe. (Aus urheberrechtlichen Gründen wurde die Abbildung nach Ausstellungsende gelöscht.)
Gordon F. Turner, 1944 in England geboren, blieb im Anschluss an seinen Militärdienst in Lippstadt bzw. Erwitte und wirkte fortan als Künstler und Gebrauchsgraphiker. Nicht zuletzt daraus mag sich die enge Freundschaft mit dem Kollegen K. G. Schmidt entwickelt haben.
Turner nahm erfolgreich an Wettbewerben für Kunst an öffentlichen Bauten teil, deren Verwirklichung als Wandreliefs an vielen Orten in Westfalen und darüber hinaus zu finden sind.
Veranstaltungen
17. August 2014, 12 Uhr
Eröffnung | K. G. Schmidt und Weggefährten
24. August 2014, 12 Uhr
Matinee 1 | Kunst und Konstruktivismus – (k)ein Gegensatz
30. August 2014, 16:30 Uhr
SoestArt | Lange Nacht der Kunst in Soest im Kunstmuseum Wilhelm-Morgner-Haus
30. August 2014, 16.30 Uhr
SoestArt | Lange Nacht der Kunst in Soest in den Räumen der Sammlung Schroth
7. September 2014, 12 Uhr
Matinee 2 | Konkrete Kunst – gestern – heute
14. September 2014, 12 Uhr
Matinee 3 | Collageklänge – Das Experimentelle im Werke K. G. Schmidts
17. September 2014, 15 Uhr
Hören, sehen. Kunst gestalten (mit praktischen Arbeiten)
21. September 2014, 12 Uhr
Matinee 4 | „Man sieht oft etwas hundertmal, tausendmal, ehe man es zum allererstenmal sieht.“
27. September 2014, 15 Uhr
Katalogvorstellung Hellweg Konkret: K. G. Schmidt, Carlernst Kürten und Weggefährten
28. September 2014, 12 Uhr
Finissage | Adieu – Vom Kulturhaus zum Museum – Zur wechselvollen Geschichte des Wilhelm-Morgner Hauses
Ausstellungsteam
Klaus Jüdes (Kurator) | Gisela Rogge | Klaus Rogge | Carl-Jürgen Schroth
Miriam Schroth | Dr. Annette Werntze
Leihgeber
Frau Marianne Turner-Kleinebekel, Lippstadt
Private Sammlung
Förderer